Es sind zwar noch ein paar Tage hin bis Fastnacht, aber die Sitzungen sind hier ja schon seit Anfang Januar in vollem Gange.
Während hierzulande gerade Kreppel, Berliner und Krapfen Hochsaison haben, sind bei unseren Freunden in Schweden, die Semlor, Fastlagsbulle oder auch Fettisdagsbulle sehr beliebt.
Ursprünglich wurden diese leckeren Hefebrötchen ausschließlich am Fastnachtsdienstag verspeist, daher der Name Fettisdagsbulle.
Der Fastnachtsdienstag wird in Schweden als Fettisdag – fetter Dienstag – bezeichnet. Vergleichbar mit dem Mardis Gras in New Orleans. Obgleich sie als typisches Gebäck der Fastenzeit gelten, bekommt man sie mittlerweile in der Zeit von Weihnachten bis Ostern.
Vergleichbar ist eine Semla (Plural: Semlor) mit den norddeutschen Heißwecken. Es ist quasi ein Hefebrötchen gefüllt mit Marzipan und Sahne.
Dass diese am letzten Tage vor der Fastenzeit verspeist werden, werdet ihr verstehen, wenn ihr eines gegessen habt. Sie sind wahnsinnig lecker, aber auch recht gehaltvoll (Obacht: am 12. Februar 1771 (einem Fastnachtsdienstag) verstarb König Adolf Frederick, nachdem er zum Dessert nach einem opulenten Mahl 14 (!) Semlor gegessen hatte. Bei schwedischen Kindern ist er daher als der König bekannt, der sich zu Tode aß).
Traditionell wird die Semla in einem tiefen Teller mit heißer Milch serviert. Ich persönlich habe es so jedoch noch nie gegessen, es soll aber vermehr Cafés in Schweden geben, die zu dieser traditionellen Form wieder übergehen.
Wenn ihr Lust auf diese schwedische Leckerei habt – so werden die Semlor gemacht:
Zutaten:
Für die Semlor:
- 450 g Mehl (Type 405)
- 250 ml Milch
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 50 g Zucker
- 1 Messerspitze Kardamom
- 80 g Butter
- 1/2 TL Salz
- 1 Ei (Größe M)
Zum Bestreichen:
- 1 Ei (Größe M)
- 2 EL Milch
Für die Füllung:
- Brösel (aus den ausgehöhlten Semlor), benötigt werden etwa 4 EL
- 100 g gemahlene Mandeln
- 90 g Puderzucker
- 1 TL Amaretto
- 1 TL Honig
- 2 EL weiche Butter
- 20 ml Milch
Zum Verzieren:
- 2 Becher kalte Sahne
- 2 Päckchen Vanillezucker
- Puderzucker
Zubereitung:
Semlor:
- Das Mehl sieben und mit der Trockenhefe vermischen.
- Milch erwärmen und die Butter darin schmelzen. Etwas abkühlen lassen.
- Milch-Butter-Gemisch mit dem Zucker, einem Ei, Salz und Kardamom verrühren und zum Mehl geben. Alles zu einem Teig verarbeiten (idealerweise in einer Küchenmaschine mit Knethaken für Hefeteige). Der Teig wird noch etwas klebrig sein.
- Den Teig zu einer Kugel formen und in einer abgedeckten Schüssel ca. 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
- Der Teig sollte sich danach mit den Händen verarbeiten lassen, ohne zu kleben; ansonsten noch etwas Mehl hinzufügen. Der Teig wird jetzt in gleich große Stücke (ca. 70g) geteilt und zu kleinen Kugeln geformt. Bei uns sind es 12 Stück geworden.
- Die Teigkugeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit einem Geschirrtuch abdecken. Nochmals ca. 10 Minuten gehen lassen.
- Den Backofen währenddessen vorheizen (Umluft: 225°C).
- Ein Ei mit der Milch verschlagen und die Teigkugeln mit einem Pinsel gleichmäßig, auch an den Seiten, bestreichen.
- Die Semlor werden jetzt ca. 10 Minuten im heißen Ofen goldbraun gebacken. Anschließend sollten sie vollständig auskühlen.
Füllen und Verzieren:
- Nachdem die Semlor ausgekühlt sind, schneidet man vorsichtig mit einem scharfen Messer die obere Seite als “Deckel” ab und stellt sie beiseite.
- Mit Hilfe eines kleinen scharfen Messers und einem Löffel werden die Semlor ausgehöhlt. Die Brösel aufheben.
- Mandeln, Puderzucker, Honig, Amaretto, Butter, Milch und ca. 4 Esslöffel von den Bröseln vermengen. Das ergibt eine nach Marzipan schmeckende Masse. Alternativ kann man natürlich auch fertiges Marzipan verwenden (100g Marzipan raspeln und mit Bröseln (etwa 4 Esslöffel) sowie 30ml Milch vermengen).
- Die Semlor mit der Marzipanmasse füllen und diese leicht festdrücken.
- Sahne kurz aufschlagen, Vanillezucker einrieseln lassen und steif schlagen.
- Die geschlagene Sahne in einen Spritzbeutel füllen und großzügig auf die Semlor spritzen. Die Deckel leicht auf die Sahnehaube setzen und mit Puderzucker bestäuben.
Zuletzt aktualisiert am 25. August 2024 von Christian
Das klingt so unheimlich lecker. :) Ich find’s ja immer interessant, wie uns bekannte Bräuche in anderen Ländern gefeiert werden…das ist so spannend! :)
LG Anna
Liebe Anna,
freut mich, dass es dir gefällt. Genau das finden wir auch und das war auch mit der Grund, dass wir diesen Blog ins Leben gerufen haben.
Hab‘ einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße
Christian
Mit Marzipan ❤ Ich schmelze dahin
Ganz herzlichen Dank Michael :-)