Seelenschmeichelei von Conny Wagner (Rezension)

3. Februar 2019

(Werbung / Rezension)
Die Seelenschmeichelei ist ein Buch, das uns sofort gute Laune gemacht hat. Es ist eine Anleitung zum Kochen und Essen, das gut tut und genossen werden darf. Wir haben das Buch gleich ins Herz geschlossen, weil es hier nicht darum geht, nur streng vegan/vegetarisch/glutenfrei/low carb/fettfrei/regional zu kochen, sondern ganz unkompliziert beim Kochen und Essen Spaß zu haben.

Das Buch

Zusätzlich zu den Rezepten und Bildern enthält das Buch sehr unterhaltsame und schön geschriebene Texte, in denen die Autorin ihren Zugang zum Kochen beschreibt und den einen oder anderen Gedanken mit den Lesern teilt, der zum Nachdenken anregt:
„Ich finde, wir täten gut daran, ein bisschen netter zu uns selbst sein. Weil wir uns nämlich durchaus anstrengen. Es kommt doch eigentlich überhaupt nicht darauf an, immer und überall die Beste zu sein. Es geht einfach nur darum, das Beste zu geben, das wir gerade zu geben haben.“
Ich finde, dass das häufiger gesagt werden müsste – zu Hause und im Berufsleben.
Aber zurück zum Buch!

Rezepte

Die Rezepte sind nach Themen angeordnet, die zu dem “roten Faden” Seelenschmeichelei passen. Es gibt die Kategorien Glück, Trost, Fernweh, Geborgenheit, Freundschaft und Mut. So kann man sich passend zum seinem momentanen Gemütszustand das richtige Rezept heraussuchen.

In der Kategorie Glück finden sich Gerichte, die unglaublich farbenfroh sind. Die grüne Pasta mit Spinat, Ricotta & Erbsen, das Rote-Bete-Graupen-Risotto und die Li-La-Laune Suppe sind nicht nur optisch sehr ansprechend.

Wer kennt das nicht – der Tag war Mist, der Heimweg ein einziger Stau, es regnet… und dann braucht man etwas Tröstendes. In so einer Stimmung werde ich demnächst die Schokoladen-Malheurs ausprobieren, allein schon, weil der Name genial ist. Und Erdnussbutter darin vorkommt. Dabei ist natürlich nicht das Schokoladenküchein ein Malheur, sondern die Lösung, wenn der Tag das Malheur war.

Never stop exploring ist das Motto der Kategorie Fernweh. Yep, wir sind auch dabei, wenn es darum geht, fremde Kulturen mit dem Gaumen kennenzulernen. Grüne Shakshouka aus Israel, ein Bananencurry von den Malediven oder eine Humarsupa aus Island (eine Kaisergranat-Suppe mit Dulse) wecken wirklich die Reiselust, und den Hunger.

Unter Geborgenheit finden sich beispielsweise ein Fränkisches Kirschenmännla und ein tolles Rezept für ein Brot mit aufgeschlagener brauner Butter sowie Fischstäbchen aus Kindheitstagen, hier allerdings fein mit Skeyr-Kartoffelbrei, Spinat und grüner Mango.

Essen und Freundschaft gehören zusammen, und so findet man in dieser Kategorie großartige Rezepte zum Teilen. Pulled Lamb mit Rhabarber und eine schwarze Pasta mit u.a. Mohnpesto sprangen uns gleich ins Auge – letztere haben wir nachgekocht.

Last not but least, der letzte Abschnitt “Mut” hilft einem, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, auch wenn man selbst durchaus gerne andere Länder und Küchen ausprobiert hat. Lachs-Sashimi mit brauner Butter & Mandarinen-Ponzu macht neugierig, oder?

Besonders ansprechend bei den Rezepten ist, dass oftmals Alternativen und Abwandlungen vorgeschlagen werden. Das erleichtert die Beschaffung von Zutaten. Fehlt beispielsweise der Saibling, so wird einem gleich mitgegeben, dass das Rezept auch prima mit Lachs funktioniert. Und auch das ist authentisch und passt wunderbar zu dem Konzept, dass Kochen kein Dogma ist, sondern Freude machen soll.

Aufmachung

Das Buch enthält über 50 Rezepte und für jedes Rezept ein wunderschönes Bild. Die Gerichte sind toll in Szene gesetzt und beeindruckend fotografiert. Das Buch hat eine hochwertige Aufmachung und einen schönen Einband. Ein tolles Geschenk für liebe Menschen, die auch etwas Seelenschmeichelei gebrauchen können.

Über die Autorin

Conny ist gebürtige Fränkin und lebt in ihrer Wahlheimat Hamburg. Sie bloggt seit Jahren erfolgreich unter www.seelenschmeichelei.de. Conny ist gelernte Werbetexterin und seit einiger Zeit auch Mitinhaberin und Geschäftsführerin der Agentur Saint Brand GmbH. Conny kam zum Kochen bereits zu Studentenzeiten, als sie feststellte, dass gekaufte Fertiggerichte nicht an die Qualität von Selbstgemachtem kommen. Und wie viele ihrer Leser und Follower hat sie trotz (oder vielleicht wegen) kryptischer Mengenangaben in Mutters Rezepten (“etwas davon”) Spaß am Kochen gefunden und Rezepte entwickelt, die den Praxistest mit Auszeichnung bestehen.

Connys andere Passion ist Reisen, und ihr Buch ist ein spannender Beweis für die vielen Inspirationen, die Conny z.B. aus Asien mitgebracht hat.

Das haben wir nachgekocht:

Schwarze Pasta mit Chili-Rosmarin-Tomaten & Ziegenkäse

Seelenschmeichelei - Schwarze Pasta mit Mohnpesto

Zutaten:

Für die Chili-Rosmarin-Tomaten:

  • 500g Kirschtomaten
  • Meersalz
  • 1 rote Chilischote
  • 6 Esslöffel Olivenöl
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Rosmarinzweig

Für das Mohnpesto:

  • 100g Mohnsamen
  • 50g Parmesan
  • 1 Knoblauchzehe
  • 25g Walnüsse
  • 75ml Olivenöl
  • Frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer

Für die Pasta:

  • 500g schwarze Pasta nach Wahl
  • Salz
  • 150g halbfester Ziegenfrischkäse (z.B. Taler oder Rolle)

Außerdem:

  • Kräuter als Dekoration, nach Belieben

Zubereitung:

  1. Für die Tomaten den Backofen auf 140° C Umluft vorheizen. Die Tomaten waschen, trocken tupfen und halbieren. Mit der Schnittfläche nach oben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit Salz bestreuen und mit dem Olivenöl beträufeln. Die Chilischote waschen, trocknen und schräg in Scheiben schneiden. Den Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. Die Rosmarinnadeln abzupfen. Chili, Knoblauch und Rosmarin über die Tomaten streuen. Die Tomaten 60-90 Minuten im vorgeheizten Ofen garen, bis sie an den Rändern anfangen, dunkel zu werden. Abschließend die Temperatur reduzieren und die Tomaten bis zum Servieren bei 90 Grad warm halten. Das Öl aufbewahren.
  2. Für das Mohnpesto den Mohn in einem Hochleistungsmixer oder einer Getreidemühle mahlen. Alternativ fertig gemahlenen Mohn (aber keine Mohn-Backmischung!) verwenden. Den Parmesan reiben. Den Knoblauch schälen und fein hacken. Eine Pfanne erhitzen, die Walnüsse darin ohne Fett rösten, bis sie duften. Etwas abkühlen lassen, dann mit den restlichen Zutaten in der Küchenmaschine oder mit dem Mörser zu einer cremigen Masse pürieren. Bis zum Anrichten beiseite stellen.
  3. Die Pasta in einem Topf mit reichlich Salzwasser al dente kochen. Das Mohnpesto mit 4-5 EL Nudelwasser cremig rühren. Die Pasta abgießen und auf vier vorgewärmte Teller verteilen. Jeden Teller mit 2-3 EL Mohnpesto toppen, die Ofentomaten daraufgeben sowie den Ziegenkäse in Stücke teilen und auf die Pasta streuen. Mit dem Chiliöl beträufeln, mit viel Frisch gemahlenen Pfeffer würzen und mit Kräutern nach Belieben dekorieren.

Tipp: Reste vom Pesto in ein Schraubglas geben und mit Olivenöl bedecken. So hält es sich im Kühlschrank bis zu 2 Wochen. Für Vegetarier einfach die schwarze Pasta durch normale helle Pasta ersetzen.

Seelenschmeichelei - Schwarze Pasta mit Mohnpesto Seelenschmeichelei - Schwarze Pasta mit Mohnpesto Seelenschmeichelei - Schwarze Pasta mit Mohnpesto

Zuletzt aktualisiert am 21. November 2020 von Christian

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