Mohn-Babka

5. November 2019

Für Mohngebäck bin ich jederzeit zu haben und glücklicherweise sieht mein Mann das genauso. Alljährlich gibt es beispielsweise zur Vorweihnachtzeit ungarische Beigli mit Mohn- und Haselnussfüllung. Falls Ihr diese noch nicht probiert haben solltet, müsst ihr das unbedingt tun. Die sind wirklich unglaublich lecker.
In den hiesigen Supermärkten begegnet einem eine Art gedrehter, strudelähnlicher Kuchen, der Babka heißt. Ich muss ja zugeben, dass ich den Begriff irgendwie lustig fand, weil das Wort Babka auf Tschechisch ein umgangssprachlicher Begriff für eine Oma oder alte Frau ist.

Mohn-Babka

Nun, das hat meine Neugier geweckt, zumal diese Babkas sehr lecker sind – sie bestehen aus fluffigem Hefeteig und oftmals einer Füllung aus Schokolade oder Nüssen. Und ein wenig Nachforschen brachte schon die Erklärung. Ein Babka ist tatsächlich osteuropäisch-jüdischen Ursprungs.
Eine Erklärung besagt, dass diese Kuchen während des Passahfestes zubereitet wurden, als man Hefeteig übrig hatte und quengelnde Kinder versorgen wollte.
An einen Feiertag ist der Babka aber zum Glück nicht gebunden, man isst ihn hier in New York das ganze Jahr über. Die Form soll übrigens an einen verknitterten Rock alter Frauen erinnern. Je nachdem, wieviel Übung man beim Formen des Hefeteigs hat, ist das ganz treffend.

Wir haben heute einen Mohn-Babka zubereitet, weil Mohn in Osteuropa auch sehr beliebt ist und für uns wunderbar zu Hefegebäck passt. Mit ein paar Rosinen wird das Ganze auch wunderbar saftig.

Eigentlich braucht ein Babka Zeit. Der Hefeteig wird oftmals über Nacht in den Kühlschrank gestellt und man lässt ihn erst am nächsten Tag gehen. Wir haben es uns etwas einfacher gemacht und ihn wie “normalen” Hefeteig gehen lassen. Aber wer z.B. abends den Teig zubereiten kann und aus Zeitgründen erst am nächsten Tag weitermachen möchte, kann das gerne tun – um so besser.

Mohn-Babka

Wir hoffen wir konnten Euch ein wenig Appetit auf unseren Mohn-Babka machen. Und wer keine Rosinen mag, kann diese natürlich auch gerne weglassen, er schmeckt auch ohne wunderbar.

So wird der Babka zubereitet:

Zutaten: 

Für den Teig:

  • 400g Weizenmehl (Typ 405)
  • 75g Zucker
  • 1 gehäufter Teelöffel Trockenhefe
  • 2 Eier (Größe L), Zimmertemperatur
  • 115g Butter, Zimmertemperatur
  • 1 Prise Salz

Zum Bestreichen des Teigs:

  • 1 Ei (Größe L), Zimmertemperatur
  • 1 Esslöffel Wasser

Für die Mohnfüllung:

  • 200g Mohn, gemahlen
  • 180ml Milch
  • 100g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 75 g Butter
  • 3 Esslöffel Honig
  • 100g Rosinen (am besten für ein paar Stunden in Orangensaft eingelegt)

Für den Zuckersirup:

  • 100g Zucker
  • 120ml Wasser

Außerdem benötigt ihr:

  • 1 Kastenform (23 x 10 cm)

Zubereitung:

  1. Für die Füllung werden Milch, Zucker, Salz, Butter und Honig in einem Topf erwärmt und langsam zum Kochen gebracht. Sobald die Masse köchelt, den Topf vom Herd nehmen und den Mohn sowie die Rosinen mit der flüssigen Masse vermengen. Vor der weiteren Verwendung muss die Mohnmasse vollständig auskühlen (sonst wird euer Hefeteig matschig).
  2. Für den Hefeteig die Milch etwas erwärmen, sie sollte handwarm sein. Die Hefe und einen Esslöffel des Zuckers darin auflösen und ein paar Minuten stehen lassen, bis die Oberfläche leicht schaumig wird (5-10 Minuten). Danach die Flüssigkeit mit dem Mehl in die Schüssels einer Küchenmaschine geben und mit dem Knethaken vermengen. Nach und nach die Eier sowie die Butter und das Salz hinzufügen und den Teig so lange kneten, bis er sich vom Knethaken löst und nicht mehr am Boden der Schüssels klebt. Das kann 6-10 Minuten dauern. Gegebenenfalls noch 1-2 Esslöffel Mehl hinzufügen, bis der Teig glatt und elastisch ist.
  3. Den Teig in eine geölte Schüssels geben und darin einmal wenden. Die Schüssels dann mit Klarsichtfolie abdecken und für 1-1,5 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat. Nach der Gehzeit für eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen, damit er sich besser verarbeiten lässt.
  4. Nun wird der Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck ausgerollt, dass etwa 35 cm lang und 25cm breit ist. Die Mohnfüllung vorsichtig und gleichmäßig auf dem Teig verteilen und dabei auf allen Seiten einen Rand von ca. 2 cm lassen. Das Ei mit einem Esslöffel Wasser verquirlen und damit die Ränder des Teigrechtecks bestreichen.
  5. Den Teig rollt man nun vorsichtig von der langen Seite her wie eine Roulade auf, dabei sollte man nicht zu fest drücken. Die Rolle so platzieren, dass sie mit der “Naht” unten liegt, und die Enden mit einem scharfen Messer begradigen, also ca. 2 cm abschneiden. Nun schneidet man die Rolle längst auf – das klingt seltsam, aber man soll zwei lange, halbe Rollen haben, deren Schnittfläche gut sichtbar ist. Als nächsten Schritt drückt man die zwei Teigstränge an einem Ende zusammen und wickelt sie vorsichtig umeinander wie einen einfachen Zopf zusammen. Am schönsten sieht die Babka aus, wenn die Schnittflächen der Teigrollen nach oben zeigen. Den fertigen Teigzopf in eine eingefettete Kastenform legen und zugedeckt nochmals ca. 1 Stunde gehen lassen.
  6. Im vorgeizten Backofen bei 190° C ca. 35 Minuten backen. Danach mit Alufolie abdecken und nochmals ca. 25 Minuten backen. Stäbchenprobe machen und wenn kein Teig mehr am Stäbchen hängt, die Babka aus dem Ofen nehmen.
  7. Während der Babka im Ofen ist, den Zuckersirup zubereiten. Dafür den Zucker im Wasser erhitzen, bis er vollständig aufgelöst ist. Den Babka mit der noch heißen Flüssigkeit bestreichen und in der Form etwas auskühlen lassen.
  8. Anschließend aus der Form lösen und vollständig auskühlen lassen.

Mohn-Babka

Zuletzt aktualisiert am 12. November 2020 von Christian

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