(Werbung / Rezension)
Marians neuestes Buch nimmt den Leser auf eine sehr persönliche Reise in seine Heimat Tirol mit. Aus den Rezepten und Bildern strahlt eine tiefe Verbundenheit zur Region und Liebe zu der großartigen, traditionellen Küche Österreichs. Zugleich spricht aus dem Buch die Freude und Leidenschaft, die man als zu zweit oder auch mit der ganzen Familie in der Küche beim gemeinsamen Backen erlebt.
Über Heimat, Familie und schönste Kindheitserinnerungen
Ich habe selten ein Buch in der Hand gehabt, das in mir sofort die Lust weckte, mich an den Backofen zu stellen. Und zwar dringend.
Die österreichische Küche und die böhmische Küche haben einige gemeinsame Wurzeln. Wie sollte es auch anders sein, gehörten beide Länder doch vor dem ersten Weltkrieg zu Österreich-Ungarn. So einige Kindheitserinnerungen wurden daher wach, als ich zum Beispiel das Rezept für überbackene Palatschinken sah. Warum habe ich die eigentlich so lange nicht mehr gegessen?? Bei jedem Umblättern führte ich also freudig aufgeregt Selbstgespräche.
Rezepte
„Heimat“ enthält auf gut 200 Seiten Rezepte aus den Kategorien Torten, Kuchen, Germteig, Mehlspeisen, Strudel und Kleingebäck.
Österreichische Klassiker neu interpretiert, heißt es gleich am Anfang, und Marian hält, was er verspricht. In den oben genannten Kategorien haben wir Klassiker gefunden, die einerseits vertraut klangen, andererseits aber immer auch überraschten. Ich bin ein großer Freund der Sachertorte, habe sie aber noch nie „in die Höhe gebacken“ mit einer schokoladencremefüllung gesehen. Knödel und Mohn kenne und liebe ich, nur auf die Kombination bin ich noch nicht gekommen. Und die Idee, Mohnknödel mit Zwetschgenröster zu servieren, lässt mich gar nicht mehr los.
Für besondere Anlässe habe ich mir die Mozarttorte vorgemerkt. Und den Topfenstrudel mit frischer Vanillesoße! Die Nougatknödel mit Nussbröseln erst. So langsam komme ich zu dem Entschluss, dass man auch wunderbar auf herzhafte Mittag- und Abendessen verzichten und komplett auf Mehlspeisen umsteigen könnte.
Besonders schön ist ja, dass man die meisten Zutaten zu Hause hat oder dass diese zumindest leicht erhältlich sind. Das ermöglicht die eine oder andere spontane Backaktion, ohne dass man erst einen internationalen Versandhandel bemühen muss.
Mir hat auch gut gefallen, dass das Kapitel Germteig mit den zehn Dingen anfängt, die man über Germ oder Hefeteig wissen sollte, und zwar, bevor man loslegt. Viele Hobbybäcker haben großen Respekt vor frischer Hefe, aber die Sorge wird einem schnell genommen.
Für die Nicht-Österreicher unter den Lesern gibt es eine kleine Übersetzungshilfe für österreichische Begriffe (wer weiß auf Anhieb, was ein „Dressiersack“ ist?).
Aufmachung
Marians neuestes Buch ist hochwertig aufgemacht. Selbstverständlich stammen auch alle Fotos von ihm. Bei dem Styling seiner Fotos gefällt mir besonders gut, dass die Bilder bzw. Süßspeisen nicht so mit Dekoration überfrachtet sind. Gerade deshalb kommt zum Beispiel zur Geltung, wie appetitlich Buchteln sind, wenn sie gerade mit Puderzucker bestäubt wurden. Oder ein Schokogugl, über den die Schokoladensoße fließt. Bilder und Rezepte wirken sehr harmonisch und ehrlich.
Alles in allem ein schönes Geschenk für liebe Menschen und an sich selbst!
Über den Autor
„Der Schlüssel, um im Leben sein Glück tagtäglich aufs Neue zu finden: zu wissen, was man liebt, und das zu tun, das einem Freude bereitet.“
Das obige Zitat erklärt schön, wie es aus dem Hobby Backen zu dem erfolgreichen Blog „Mann backt“ kam. Marian Moschen ist in Tirol geboren, aufgewachsen und lebt im kleinen Örtchen Zirl. Seine Familie unterstützt ihn tatkräftig, und jeder weiß, wie wichtig konstruktive Tester und Kritiker im Familienkreis sind.
Heimat ist bereits sein drittes Buch aus der Reihe „Mann backt“.
Das haben wir nachgebacken
Ein Rezept aus all den Köstlichkeiten herauszusuchen ist uns wirklich schwer gefallen. Wir haben uns für einen überbackenen Topfenpalatschinken entschieden.
Zutaten Palatschinken (für 8-10 Stück):
- 250g Mehl
- 500ml Milch
- 4 Eier (Größe L)
- 1 Prise Salz
- 1 Teelöffel Zucker
- etwas Butterschmalz (oder neutrales Öl), zum Braten
Zubereitung Palatschinken:
- Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit dem Handmixer so lange rühren, bis keine Mehlklumpen mehr im Teig sind.
- Eine Pfanne auf mittlere Temperatur erhitzen (ca. Stufe 7 von 10) und einen gestrichenen Teelöffel Butterschmalz oder Öl hineingeben.
- Mit einem Suppenschöpfer nur so viel Teig in die Pfanne geben und durch schwenken verteilen, dass der Boden der Pfanne hauchdünn bedeckt ist.
- So lange Braten, bis die Masse an der Oberfläche stockt, dann die Palatschinken wenden. Tipp: traditionell muss ein Palatschinken durch hochwerfen gewendet werden, aber ausnahmsweise geht es auch mit einem Palettmesser.
- Die Palatschinken nach dem wenden nur sehr kurz anbraten, damit sie nicht zu trocken werden.
Für die Topfenfüllung:
Zutaten:
- 75g weiche Butter
- 75g Staubzucker
- 2 Eier
- 1 Dotter
- 300g Topfen (20% Fett)
- abgeriebene Schale einer Zitrone
- 1 Esslöffel Rum
- 1 Pck. echter Vanillezucker
- 50g Rosinen, nach Belieben
- 1 Essloeffel Zucker
Für den Guss:
Zutaten:
- 250ml Milch
- 1 Ei
- 2 Dotter
- 40g Zucker
- Butter, Mehl zum Einfetten der Backform
- Staubzucker, zum Servieren
Zubereitung Füllung:
- Butter und Staubzucker zusammen weiß schaumig rühren.
- Die Eier trennen und die Dotter einzeln zur Buttermasse mixen.
- Den Topfen, die geriebene Zitronenschale, den Rum und (optional) die Rosinen daruntermischen und alles zu einer glatten Creme rühren.
- Zuletzt das Eiweiß mit 1 EL Zucker zu einem cremigen Schnee schlagen und von Hand unter die Butter-Topfen-Masse heben.
Fertigstellen der Palatschinken:
- Eine rechteckige Backform mit Butter ausfetten und bemehlen sowie das Backrohr auf 200° C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Palatschinken gleichmäßig mit der Topfenmasse einstreichen, einrollen und nebeneinander in die Form legen.
- Die Zutaten für den Guss verquirlen und über die Topfenpalatschinken gießen.
- Die Palatschinken 25-30 Minuten goldgelb backen.
Noch heiß mit etwas Staubzucker bestreuen und genießen. Fertig!
Zuletzt aktualisiert am 30. Dezember 2020 von Christian
