Wenn es die ersten Zwetschgen in den Supermärkten zu kaufen gibt, ist eigentlich klar, dass der Sommer auf Abschiedstournee ist. Eigentlich schade, denn wir hatten noch so viel auf unserer Blog-Agenda. Wenn da nur nicht immer die mangelnde Zeit wäre… und bevor man sich versieht und noch über Kirschrezepte nachdenkt, ist auch die Zwetschgenzeit vorbei. Aber vorher gibt es aber noch ein Zwetschgenrezept von uns – eine fruchtige Zwetschgentarte mit Zimtmürbeteig und Marzipan.
Zwetschgen war bei mir früher so ein Obst, mit dem ich backtechnisch nie so recht etwas anfangen konnte. Das lag vielleicht daran, dass es bei uns zu Hause nur eine Sorte Zwetschgenkuchen gab, nämlich ganz viele Zwetschgen auf ganz wenig Hefeteig. Das Ganze habe ich als ziemlich sauer in Erinnerung, aber ich will ja niemandem Unrecht tun. Das war noch die Zeit, wo meine Mutter und unsere Lieblingsnachbarin die Rezepte auf handgeschriebenen Zetteln austauschten und man nicht eben mal online was nachgucken konnte. Das Problem hätte man rückblickend durch einen ordentlichen Klecks süßer Schlagsahne lösen können, aber das kam mir als kalorienbewusstem Teenager ganz verwerflich vor. Mit den Zwetschgen versöhnte ich mich irgendwann, dass man sie in Kuchen sehr gut mit Marzipan kombinieren kann und sie perfekt zu Mürbeteig passen – so wie unsere heutige Zwetschgentarte.
Der Boden unserer Zwetschgentarte ist aus einem Zimt-Mürbeteig. Durch die Marzipanschicht wird dieser auch nicht zu weich. Falls Ihr sehr saftige, weiche Zwetschgen habt, wird deren Saft beim Backen durch ein wenig Semmelbrösel aufgefangen. Besonders fruchtig wird die Tarte durch die selbstgemachte Zwetschgenmarmelade. Wer diese nicht erst zubereiten möchte, kann natürlich auf fertige zurückgreifen. Da wir aber eh noch ein halbes Pfund Zwetschgen übrig hatten, haben wir sie natürlich selbst gemacht.
Lust auf mehr Zwetschgen-Rezepte?
Mindestens genauso lecker wie diese fruchtig-süße Zwetschgentarte ist unsere Pflaumen-Galette mit Marzipan und Pekannüssen. Und wenn es draußen herbstlicher und ungemütlicher wird, probiert unbedingt mal unseren Tonkabohnen-Milchreis mit Zwetschgenröster oder die süßen Schupfnudeln mit Mohnbutter und Zwetschgenröster aus. Das hebt die Stimmung ungemein und passt so wunderbar in diese Jahreszeit.
Zwetschgentarte mit Zimtmürbeteig und Marzipan
Kochutensilien
- 1 Tarteform (24 cm Durchmesser)*
Zutaten
Für den Teig:
- 125 g Butter weich
- 250 g Mehl Type 405
- 1/2 TL Salz
- 1 TL Zimt
- 40 g Zucker
- 100 ml Wasser kalt
Für den Belag:
- 500 g Zwetschgen
- 200 g Marzipan
- 1-2 EL Semmelbrösel
- 4-5 EL Zwetschgenmarmelade
Für die Zwetschgenmarmelade:
- 200 g Zwetschgen entsteint
- 100 g Gelierzucker 2:1
- 2 EL Amaretto
Außerdem:
- Fett für die Form
- Mehl und Puderzucker für die Arbeitsplatte
Anleitungen
Zwetschgentarte:
- Butter, Mehl, Salz, Zimt und Zucker in der Küchenmaschine mit dem Flachrührer zu einer krümeligen Masse verarbeiten. Das kalte Wasser hinzufügen und alles zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einer Scheibe formen und in Frischhaltefolie gewickelt für 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
- Währenddessen die Zwetschgen waschen, entsteinen und in Viertel schneiden.
- Nach der Ruhezeit den Teig auf einer bemehlten Arbeitsplatte ausrollen (ca. 3-4mm) und die eingefettete Form mit dem Teig sorgfältig auslegen. Den Teig überall, auch seitlich, mit einer Gabel einstechen, damit ggf. Luft entweichen kann.
- Das Marzipan auf einer mit Puderzucker bestäubten Arbeitsplatte ausrollen und einen Kreis ausschneiden, der in die Tarteform passt, und auf den Teigboden legen. Das Marzipan ebenfalls mit einer Gabel einstechen. Je nach dem, wie weich Eure Zwetschgen sind, bestreut man den Teig- bzw. Marzipanboden mit Semmelbröseln. Wir haben relativ harte Zwetschgen erwischt, bei denen wenig Saft austrat, so dass wir diesen Schritt aber eher nicht gebraucht hätten.
- Die Zwetschgen nun von außen kreisförmig und überlappend auf dem Boden der Tarte verteilen.
- Die Tarte im vorgeheizten Backofen (Umluft, 180°C) für ca. 35 Minuten backen.
- Die Zwetschgenmarmelade in einem kleinen Topf erwärmen, bis sie flüssig geworden ist. Mit einem Pinsel vorsichtig auf die Zwetschgen auftragen. Dazu passt hervorragend Schlagsahne mit Vanillezucker oder Zucker und Tonkabohne.
Zwetschgenmarmelade (optional):
- Die gewaschenen und entkernten Zwetschgen in kleine Stücke schneiden und mit dem Gelierzucker vermengen. In einem Topf bei mittlerer Hitze und unter ständigem Rühren zum Kochen bringen und ca. 4 Minuten sprudelnd kochen lassen, dabei immer rühren. Da wir ziemlich harte Zwetschgen hatten, haben wir die Masse zwischendurch kurz mit dem Pürierstab bearbeitet. Den Amaretto hinzufügen und alles gut verrühren. Wir machen sicherheitshalber immer eine Gelierprobe, geben also ein wenig von der Masse auf einen Teller und schauen in 1-2 Minuten, ob die Masse noch verläuft. Wenn die Konsistenz stimmt, die Marmelade in sterilisierte Gläser füllen. Die Gläser für ca. 10 Minuten auf den Kopf stellen und dann vollständig auskühlen lassen.
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Zuletzt aktualisiert am 22. September 2024 von Christian
Eine Herrlichkeit zum Kaffee am Sonntag…
Tolle Fotos übrigens.
Zwetschgen, daß geht immer. Mit Zimt dazu, köstlich. Tolle Bilder Christian.