So mit das Erste, was ich mir nach der Landung in Finnland zwischen den Jahren gekauft habe, waren ein paar leckere Runeberg-Törtchen oder, wie sie in Finnland heißen, Runebergintorttu. Darauf habe ich mich schon das ganze Jahr gefreut (wenn man mal von dem Blaubeersaft im Flieger absieht, aber das ist eine andere Geschichte). Man bekommt sie in der Regel nur zur Weihnachtszeit, bis kurz nach dem Runebergtag am 5. Februar. Und die Törtchen sind so lecker, die müsst Ihr unbedingt mal probieren.
Am Runebergtag ehren die Finnen den finnlandschwedischen Schriftsteller und Nationaldichter Johan Ludwig Runeberg (1804-1877). Seine berühmtesten Werke sind die finnische Nationalhymne ‚Maamme‘, Fähnrich Stahl und Bonden Paavo (Der Bauer Paavo). Der Überlieferung nach hat jedoch nicht er, sondern seine Frau Fredrika die Runebergintorttu erfunden. Zur Herstellung dieser werden Mehl, gehackte Mandeln, zerbröselte Lebkuchen oder Pfeffernüsse und andere Zutaten zu einem Rührteig gemischt und in Zylinderformen gebacken. Die fertiggestellten Runeberg-Törtchen werden anschließend mit Rumsirup getränkt und mit Zuckerguss und Himbeerkonfitüre verziert. Die Runeberg-Törtchen eignen sich also perfekt, um übrig gebliebene Reste von Lebkuchen, die noch von Weihnachten übrig sind, zu verbrauchen.
Gebacken werden die Runebergintorttu in zylindrischen Backformen. Klassischweise in Einzelformen. Leider sind diese etwas schwierig zu bekommen. Bis vor kurzem gab es auch im „schwedischen Möbelhaus“ Muffinformen mit geraden Wänden (Drömmar). Wir haben jedoch gute Erfahrungen mit unserer Silikonform* gemacht, die auch genau für 12 Stück vorgesehen ist und die richtigen Maße für die Törtchen hat. Solltet Ihr keine Lebkuchen oder Pfeffernüsse zur Hand haben, könnt Ihr auch Hafer- oder Vollkornkekse benutzen. Ich kann sie mir auch sehr gut mit Spekulatius vorstellen.
Seit Ihr auch so große Fans von skandinavischem Gebäck? Dann probiert doch auch mal unsere Norwegischen Zimtknoten oder die dänischen Fastelavnsboller, passend zur Fastnachtszeit.
Runebergintorttu - Finnische Runeberg-Törtchen
Zutaten
Für den Teig:
- 100 g Weizenmehl Type 405
- 80 g Mandeln gemahlen
- 120 g Lebkuchen alternativ Pfefferkuchen oder Haferkekse
- 1½ TL Backpulver
- 1 TL Kardamom
- 1 Prise Salz
- 140 g Butter zimmerwarm
- 170 g feinster Zucker
- 2 Eier Größe M
- 140 ml Schlagsahne
Für den Rumsirup:
- 2 EL Rum
- 200 ml Wasser
- 40 g Zucker
Für die Glasur:
- 50 g Puderzucker
- 2 TL Wasser
Zum Verzieren:
- 3 EL Himbeermarmelade
Anleitungen
- Den Backofen auf 160° C Umluft vorheizen.
- Die Silikon- oder Muffinform gründlich einfetten und für die weitere Verwendung beiseite stellen.
- Die Butter mit dem Zucker in der Küchenmaschine 4-5 Minuten cremig aufschlagen. Die Eier nacheinander hinzufügen und jeweils gründlich einarbeiten, bis eine homogene Masse entsteht. Die Lebkuchen im Blitzhacker fein zerkleinern.
- Die Mandeln, Mehl, Lebkuchenkrümel, Backpulver, Salz und Kardamom miteinander vermengen und kurz unter die Butter-Eiermasse rühren.
- Anschließend die Schlagsahne dazugeben und alles nochmals kurz verrühren.
- Mit einem Esslöffel die Förmchen zu etwa 3/4 mit der Teigmasse füllen. Dabei sollte man darauf achten, dass der Teig richtig tief in die Förmchen gedrückt wird, damit alle gleichmäßig hoch werden. Anschließend von oben glatt streichen.
- Bei 160° C im Backofen ca. 20 Min backen (Stäbchenprobe nicht vergessen).
- Die Törtchen aus dem Ofen nehmen und in den Formen etwa eine halbe Stunde abkühlen lassen. Die Runebergintorttu vorsichtig aus den Förmchen lösen und mit der glatten Unterseite nach oben stellen, ggf. begradigen. Mit einem Zahnstocher von oben jeweils 3-4 Löcher hineinstechen.
- In der Zwischenzeit kann man den Rumsirup vorbereiten. Hierzu das Wasser mit dem Zucker aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat, und den Rum hinzufügen.
- Die Törtchen mit einem Pinsel von oben und an den Seiten gründlich mit dem Sirup einstreichen und mind. 2 Stunden (idealerweise über Nacht) einziehen lassen.
- Für die Glasur Puderzucker und Wasser miteinander verrühren und in einen Spritzbeutel füllen.
- Mit diesem auf der Oberseite der Törtchen einen Ring am äußeren Rand entlang spritzen. Die Himbeermarmelade vorsichtig mit einem Teelöffel in die Mitte geben.
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Zuletzt aktualisiert am 13. November 2023 von Christian
Wieder eine super Idee und ein Blickfang auf der Kaffeetafel. Die Törtchen sind zum Anbeissen schön…
Ganz großes Kompliment. Unsere Gäste waren begeistert.