Chicago – Sehenswürdigkeiten und Attraktivitäten

Eine Reise zu den Großen Seen der USA steht für die meisten nicht ganz oben auf der Liste der USA-Reisziele. New York, Florida und Kalifornien haben einen viel höheren Bekanntheitsgrad und faszinieren Urlauber aus Europa schon seit Jahrzehnten. Wer aber schon einiges von den USA gesehen hat, hat vielleicht Lust auf Abwechslung und auf neue Pfade. Wir haben daher mit etwas Verspätung unseren Reisebericht zu Chicago und den Großen Seen fertiggestellt. Beginn und Ende unserer Rundreise war Chicago, das wir zuvor noch nicht besucht hatten. Da wir glücklicherweise im September hier waren, blieb uns das windige und nass-kalte Wetter, für das Chicago leider auch bekannt ist, erspart. Vorweggesagt, hatten wir eigentlich viel zu wenig Zeit, um alles in dieser wunderschönen Stadt zu sehen, sodass wir uns aufs Wesentliche beschränken und sicher nochmal wiederkommen werden.

Chicago wird von einigen als die „Most American of American cities“ bezeichnet. Es ist jedenfalls – nach New York und Los Angeles – die drittgrößte Stadt der USA und die Heimatstadt von Barack Obama und vieler berühmter Sportvereine (Chicago Bulls, Chicago Cubs, Chicago Bears…!). Chicago liegt zwar im Landesinneren, aber durch die Lage am Michigansee hat man das Gefühl, in einer Küstenstadt zu sein. Chicago hat 29 Badestrände und, was sicherlich nicht typisch amerikanisch, aber ziemlich beeindruckend ist, Fahrradwege ohne Ende. In und um Chicago sollen es über 300 Meilen sein und viele Pendler fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit. Wer also die Stadt mit dem Fahrrad erkunden möchte, wird positiv überrascht sein. 

Chicago Riverwalk

Der Chicago Riverwalk hat uns sofort in seinen Bann gerissen, was sicherlich auch an dem schönen, spätsommerlichen Wetter lag. Es ist ein malerischer und lebendiger Ort entlang des Chicago Rivers und bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten. Entlang des Riverwalks gibt es viele beeindruckende Gebäude und Architektur zu bewundern. Der Riverwalk ist gespickt mit Kunstwerken und Skulpturen, die von lokalen Künstlern geschaffen wurden und die Umgebung bereichern. Wer sich für Architektur interessiert, dem sei eine der örtlichen Bootsfahrten auf dem Chicago River ans Herz gelegt. Wir haben uns für eine 90-minütige Tour des Chicago Architecture Centers entscheiden und waren begeistert. Man fährt an den schönsten Wahrzeichen der Skyline von Chicago vorbei und erfährt viel Wissenswertes über die Geschichte und die Baukunst der Stadt. Die markanten Hochhäuser decken eine Periode von über 100 Jahren ab und es ist alles dabei – von Art Déco bis modernistischen Bauten und spanisch-inspiriertem Uhr-Türmchen am Wrigley Building. 

Der Chicago Riverwalk bietet für Besucher eine abwechslungsreiche Mischung aus Architektur, Kunst, Gastronomie, Natur und Aktivitäten. Es ist definitiv ein Ort, den man bei einem Besuch in Chicago nicht verpassen sollte und den wir gerne wieder besuchen werden. Eine Bootsfahrt können wir Euch nur empfehlen.

The Loop und Near North Side

Sowohl  The Loop als auch die Near North Side sind lebendige und vielfältige Viertel, die für Touristen und Einheimische gleichermaßen eine Fülle von Aktivitäten und Erlebnissen bieten.

The Loop ist das zentrale Geschäftsviertel von Chicago und verdankt seinen Namen der charakteristischen Schleife, die von der Elevated-Bahn (L-Bahn) gebildet wird, die das Viertel umrundet. Die L-Bahn (und ihre Geräuschkulisse) ist übrigens so charakteristisch für Chicago, dass sie es in alle Filme schafft, die in der Stadt spielen. Sie wurde im Jahr 1897 in Betrieb genommen. Man kann es sich heute kaum vorstellen, aber in den 1970er Jahren dachte man über einen Abriss der L-Bahn nach, aber glücklicherweise stabilisierte sich das Fahrgastaufkommen und das Interesse an der Erhaltung dieses Teils der Geschichte von Chicago.

Das Viertel ist bekannt für seine beeindruckende Architektur, darunter einige der ältesten und höchsten Wolkenkratzer der Stadt, wie das Willis Tower (ehemals Sears Tower) und das John Hancock Center, um nur einige zu nennen.
The Loop beherbergt auch viele der wichtigsten kulturellen Einrichtungen von Chicago, wie das Art Institute of Chicago, das Chicago Symphony Orchestra oder das Chicago Cultural Center. Darüber hinaus gibt es hier eine Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten, darunter das berühmte Einkaufszentrum „State Street“ und zahlreiche Boutiquen und Geschäfte.
Obwohl der Millennium Park, zu dem wir später noch kommen, geografisch nicht direkt im The Loop liegt, befindet er sich in unmittelbarer Nähe und ist ein beliebter Ort für Kunstausstellungen, Konzerte, Festivals und öffentliche Skulpturen, wie die berühmte „Cloud Gate“.

Die Near North Side liegt nördlich des Chicago Rivers und ist ein bekanntes Wohnviertel mit einer Mischung aus Geschäften, Restaurants, Wohnungen und kulturellen Attraktionen. Hier sind einige Informationen über dieses Viertel. Die Near North Side ist bekannt für die „Magnificent Mile„, einen Abschnitt des Michigan Avenue, der für seine gehobenen Einkaufsmöglichkeiten, erstklassigen Restaurants und luxuriösen Hotels berühmt ist.

Die Near North Side beherbergt auch das Navy Pier, eine der Top-Attraktionen in Chicago. Es ist ein Unterhaltungskomplex am Ufer des Michigansees mit Geschäften, Restaurants, Fahrgeschäften und einem beeindruckenden Blick auf die Skyline von Chicago. River North, ein Teil der Near North Side, ist ein lebhaftes Viertel mit zahlreichen Galerien, trendigen Restaurants, Bars und angesagten Clubs.

Millennium Park und Cloud Gate

Ender der 90er Jahre befand sich dort, wo sich heute der Millennium Park befindet, eine riesige Baugrube, die noch nicht erahnen ließ, dass hier mal einer der großen Touristenmagnete dieser Metropole entsteht. In dem heutigen Park kann man zwischen Gartenabschnitten spazieren und Kunstinstallationen bestaunen. Die Hauptattraktion ist zweifelsohne das weltbekannte Cloud Gate, eine 13 Meter hohe Skulptur von Anish Kapoor. Umgangssprachlich hat sich zum  Missfallen des Künstlers  der Spitzname “The Bean” durchgesetzt, da das Kunstwerk doch sehr stark an eine Bohne erinnert. Hier tummeln sich von Morgens bis Abends Massen an Menschen, um das beste Foto zu erhaschen.

Mindestens genauso faszinierend wie das Cloud Gate, ist die Crown Fountain im Millennium Park. Die Crown Fountain besteht aus zwei 15 Meter hohen rechteckigen Türmen aus Glas und Stahl, die sich an den gegen-überliegenden Enden eines reflektierenden flachen Pools befinden. Die Türme sind mit LED-Bildschirmen verkleidet, auf denen Videoprojektionen abgespielt werden. Aus den Mündern der projizierten Gesichter wird in regelmäßigen Abständen Wasser gespien. Der Brunnen ist ein öffentlicher Spielplatz und erlaubt es Kindern und Erwachsenen, im Brunnen zu plantschen und sich vom Wasserspeier bespritzen zu lassen.

Die Crown Fountain ist zu einem wichtigen, unkomplizierten Ort für die Gemeinschaft geworden. Die unterschiedlichen Gesichter der Bewohner Chicagos symbolisieren die Vielfalt und Einheit der Stadt und spiegeln die Idee wieder, dass Wasser eine lebensspendende Ressource und eine verbindende Kraft für die Menschen ist. Die Crown Fountain ist ein herausragendes Beispiel für moderne Kunst im öffentlichen Raum und verbindet künstlerischen Ausdruck mit interaktiven Erlebnissen für die Besucher.

The Art Institute of Chicago

Das Art Institute of Chicago ist eines der renommiertesten Kunstmuseen der Welt und eine der wichtigsten kulturellen Institutionen in Chicago. Es wurde 1879 gegründet und hat seitdem eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken aus verschiedenen Epochen und Kulturen zusammengetragen. Das Museum befindet sich in der Nähe des Grant Parks und der berühmten Magnificent Mile.

Das Gebäude des Art Institute of Chicago selbst ist ein architektonisches Meisterwerk. Es wurde 1893 für die World’s Columbian Exposition erbaut und später erweitert. Die neoklassizistische Fassade und die beeindruckenden Flure und Räume im Inneren des Gebäudes sind absolut sehenswert.

Das Art Institute of Chicago ist ein Ort, der Kunstliebhaber, Geschichtsinteressierte und Kulturbegeisterte gleichermaßen begeistert. Es ist ein absolutes Muss für jeden Besucher, der nach Chicago kommt, und bietet eine reiche und vielfältige Palette an Kunstwerken, die die kreative Geschichte der Menschheit widerspiegeln. Da es in Chicago auch mal wettermäßig sehr ungemütlich werden kann, sollte man sich diesen schönen Ort auch aus diesem Grund gut merken.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Art Institute of Chicago befindet sich der Beginn der weltbekannten „Route 66„, was leicht an dem „Historic Route“ Schild zu sehen ist. Zumindest für begeisterte US-Urlauber ein „Musst-See“. Und direkt daneben – wie sollte es in Chicago anders sein – Kunst.

Chicago Kulinarisch

Denkt man an die kulinarischen Seiten von Chicago fällt einem natürlich als allererstes die berühmte Deep Dish Pizza ein. Dicht gefolgt von Hot Dogs. Als Wahl-New Yorker waren wir von den Hot-Dogs, insbesondere dem Angebot hier (in New York kriegt man an jeder Straßenecke Nathan’s oder Sabrett) doch recht enttäuscht. Man musste sie in Chicago Downtown förmlich suchen. Die Deep Dish Pizza dagegen war ganz nach unserem Geschmack. Wir haben sie gleich zweimal bei Pizano’s Pizza and Pasta, angeblich einem der besten Restaurants für Deep Dish Pizzen in Chicago, gekostet. Wird auf jeden Fall zu Hause nachgekocht und kommt auf den Blog.

Extrem beeindruckt waren wir auch von Stan’s Donuts, die ihr unbedingt probieren müsst, wenn ihr mal Chicago besucht. Wir hatten schon viel von ihnen gehört und waren neugierig und „skeptisch“ zugleich, aber der Teig ist einfach nur genial. Sie schmecken viel leichter und fluffiger als die typischen Donuts der anderen bekannten Ketten. Müsst Ihr unbedingt mal probieren und für uns ein weiterer Grund, wieder nach Chicago zu kommen.

(Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung für Chicago, die genannten Orte und die kulinarischen Highlights der Stadt. Alles wurde jedoch selbst finanziert und spiegelt unsere eigene Meinung wieder)