Unser diesjähriger USA-Urlaub führte uns, nachdem wir letztes Jahr Chicago und Michigan erkundet haben, wieder nach Kalifornien. Neben dem Besuch des Yosemite Nationalparks, Kings Canyon sowie des Sequoia Nationalparks, durfte San Francisco dieses Jahr nicht fehlen. San Francisco gehört bei vielen Rundreisen durch Kalifornien oder den Südwesten der USA einfach mit dazu. Und so haben auch wir bei unserem zweiwöchigen Roadtrip 4 Tage in San Francisco verbracht. Viel ist das leider nicht, aber es reicht durchaus für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, die wir Euch gerne vorzustellen möchten.
Golden Gate Bridge
Eines der Highlights in San Francisco ist natürlich die Golden Gate Bridge. Bei unserem ersten Besuch vor ca. 13 Jahren war sie in Wolken versunken und kaum zu erkennen. Um so glücklicher waren wir, als wir sie dieses Jahr in voller Schönheit bewundern konnten. Sie ist über 2,7 km lang, 27 Meter breit und 227 Meter hoch. Über sie fahren tagtäglich mehr als 120.000 Autos. Bei ihrer Eröffnung im Mai 1937 war sie die längste Hängebrücke der Welt. Auf beiden Seiten der Brücke gibt es Viewpoints, von denen ihr einen wunderschönen Blick auf die Brücke habt. Auf der San Francisco Seite ist ein beliebter Viewpoint direkt am Golden Gate Bridge Visitor Center unmittelbar vor der Golden Gate Bridge.
Wenn Ihr beide Seiten bewundern und über die Brücke fahren möchtet, solltet Ihr beachten, dass man stadteinwärts nach San Francisco eine Mautgebühr in Höhe von 9 US Dollar pro Fahrzeug zahlen muss. Wenn Ihr mit einem Mietwagen darüber fahrt, ist diese vorab online zu zahlen. Das geht ganz einfach mit Kreditkarte und Eurem Kennzeichen. Man muss einfach nur daran denken. Stadtauswärts ist die Benutzung der Golden Gate Bridge kostenlos.
Auf der anderen Seite der Brücke in westlicher Richtung sind auf der Conzelman Road bzw. der Old Conzelman Road gleich mehrere Aussichtspunkte, die sich allesamt lohnen: Golden Gate Observation Deck, Golden Gate Viewpoint und Battery Spencer. Von Battery Spencer hat man einen großartigen Blick auf die Skyline von San Francisco und die Golden Gate Bridge, zudem war hier früher ein wichtiger militärischer Stützpunkt. Diese Gegend, die Marin Headlands, ist landschaftlich sehr schön und bei Wanderern und Bikern sehr beliebt. Auf der östlichen Seite befindet sich der H. Dana Bowers Vista Point auf einem großen Rast- und Parkplatz.
Pier 39 & Fisherman’s Wharf
Fisherman’s Wharf ist historisch gesehen ein Hafenviertel in San Francisco, was im Laufe der Jahre zu einem Touristenmagnet der Stadt wurde. Die vielen familienfreundlichen Attraktionen – Geschäfte, Restaurants, Imbissstände, Straßenkünstler und Straßenmusikanten – bilden eine kunterbunte Mischung. Hier starten viele Bootstouren für Bayrundfahrten und man kann sich Fahrräder leihen. Wer gut plant, kann für die Anfahrt eines der berühmten Cable Cars nutzen.
Vom Pier 33 aus starten beispielsweise die Fahrten nach Alcatraz (wohin wir es leider wieder nicht geschafft haben).
Der Pier 39 ist eine beliebte Touristenattraktion. Hier gibt es zig Geschäfte, Souvenirläden und Restaurants. Von hier kannst du einen Blick nach Alcatraz werfen oder einfach nur den Seelöwen zuschauen.
Ein besonderes Highlight am Pier 39 sind die Seelöwen, die auf Holzbrettern am Pier 39 liegen, die Sonne genießen und sich von den zahlreichen Besuchern bewundern und fotografieren lassen. Wir könnten hier stundenlang zusehen. Wer in San Francisco ist, sollte sich dies nicht entgehen lassen.
Eine der wohl bekanntesten Bäckereien der Stadt ist die Boudin Sourdough Bakery & Cafe, die für ihr Sauerteigbrot berühmt ist. Die Bäckerei gilt als das „älteste kontinuierlich operierende Unternehmen in San Francisco“. Neben allerlei teils verzierten Backwaren ist hier besonders die Clam Chowder im Brotlaib beliebt. Sie wurde bereits 1849 gegründet und hat gleich mehrere Filialen in San Francisco, wobei sich die populärste direkt am Fisherman’s Wharf befindet Nähe des Piers 45.
Painted Ladies
Die Painted Ladies sind viktorianische, mehrfarbig gestrichene Holzhäuser, die im 19. Jahrhundert erbaut wurden. Der Ausdruck wurde von den Autoren Elizabeth Pomada und Michael Larsen in ihrem 1978 erschienenen Buch Painted Ladies – San Francisco’s Resplendent Victorians zum ersten Mal für die viktorianischen Häuser am Alamo Square in San Francisco benutzt. Viele solcher Bauten in San Francisco wurden durch das Erdbeben von 1906 und den dadurch ausgelösten Brand zerstört. Etliche blieben jedoch erhalten, wurden zwischenzeitlich restauriert und farbenfroh bemalt. Der Begriff „Painted Ladies“ ist übrigens ein Slang-Begriff aus dem 19. Jahrhundert und steht für Prostituierte, da sich Damen der Gesellschaft damals normalerweise nicht auffällig schminkten.
Lombard Street
Die Lombard Street ist inzwischen sicherlich die bekannteste Straße in San Francisco – sehr zum Leidwesen der Anwohner. Sie ist eine der steilsten und bekanntesten Straßen-Teilstücke San Franciscos mit 8 Kurven und einem Gefälle von 16º. Sie verläuft vom Telegraph Hill bis zum Presidio quer durch San Francisco und führt über die Richardson Ave direkt zur Golden Gate Bridge.
Palace of Fine Arts
Der Palace of Fine Arts im Marina District von San Francisco wurde 1915 für die Panama-Pacific International Exposition errichtet. Der zentrale Teil enthält eine Kuppel, die dem Stil römischer und griechischer Tempel entspricht und fällt einem sofort ins Auge. Ein ganz besonderer Ort für Veranstaltungen und eine tolle Location für Hochzeitsfotos.
Cable Car
Wer San Francisco besucht, sollte natürlich auch mal mit den berühmten Cable Car zu fahren. Man sollte dieses Erlebnis auf jeden Fall einmal von innen und außen genießen, was bei den oft langen Schlangen nicht so einfach ist. Eine einfache Fahrt mit dem Cable Car kostet 8 US Dollar. Heute fahren noch insgesamt drei Linien. Diese fahren von den Stationen: Powell-Hyde (Linie 60), Powell-Mason (Linie 59) und California Street (Linie 61).
Rincon Park
Neben den vielen Attraktionen in San Francisco fällt der Rincon Park nicht wirklich auf. Dabei ist der Rincon Park eigentlich ein toller Ort, um an einem sonnigen Tag in der Stadt spazieren zu gehen oder eine Tour mit dem Fahrrad zu Unternehmen. Von hier aus hat man nicht nur eine tolle Aussicht auf die Bay Bridge sondern natürlich auf die Hauptattraktion, den „Cupid’s Span“.
Der Cupid’s Span wurde 2002 errichtet und besteht aus Glasfaser und Stahl. Die Außenskulptur ist 21 Meter hoch. Da San Francisco von vielen als romantisch angesehen wird, sei sie eine perfekte Ergänzung zum neuen Park, meinten seinerzeit die Künstler Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen über ihr Werk.
Vom Rinkon Park aus hat man auch einen tollen Blick auf die San Francisco–Oakland Bay Bridge oder auch kurz nur Bay Bridge, die irgendwie zu Unrecht im Schatten der Golden Gate Bridge steht.
Was Ihr bei Eurem Besuch in San Francisco beachten solltet
Wo Licht ist, ist auch Schatten und das gilt natürlich auch für San Francisco. Die Corona-Krise ist alles andere als spurlos an dieser Stadt vorbeigegangen. Hinzu kommen eine extrem gestiegene Kriminalitätsrate und ein Drogenproblem. Wie in Los Angeles und Seattle herrscht auch in San Francisco eine hohe Obdachlosigkeit. Wir haben uns allerdings zu keinem Zeitpunkt unsicher in dieser Stadt gefühlt.
Ihr sollet bei Eurer Planung aber beachten, dass gewisse Viertel besser gemieden werden sollten. Hierzu gehören beispielsweise The Tenderloin, Mission District, Hunters Point und der Golden Gate Park. Darüber hinaus solltet Ihr grundsätzlich keine Wertgegenstände im Auto lassen und schon gar keine Koffer. An allen Parkplätzen der o.g. Sehenswürdigkeiten wird auf Autoeinbrüche hingewiesen und häufig befindet sich Splitter von Fensterglas noch auf dem Boden der Parkplätze. Etwas ungewöhnlich sind auch die aufgrund gestiegener Kriminalität erfolgte Schließung vieler Geschäfte sowie geänderte stark verkürzte Öffnungszeiten.
Wart Ihr schonmal in San Francisco? Was sind Eure Highlights? Schreibt es uns gern in die Kommentare.
Zuletzt aktualisiert am 21. Oktober 2023 von Christian
